Die Biotonne im Sommer

Wissen / 14. Juni 2023 / Lesedauer 4 Minuten

Biomüll fällt aus Gefäß in Biotonne

Wenn es draußen heiß ist, geht drinnen die Post ab. Im Hochsommer entwickelt so manche Biotonne ein sehr unästhetisches Eigenleben und wird zur Brutstätte von Millionen von Maden. Das sieht nicht nur unappetitlich aus, es verbreitet auch einen äußerst unangenehmen Geruch. Hol dir hier kleine, aber effektive Sommertipps und -tricks für deine Biotonne. Weitersagen erlaubt! Damit die Made nicht zur Plage wird.

Da ist Leben in der Bude! Was tun, wenn die Tonne zu feucht wird?

Es ist das perfekte Zusammenspiel von Wärme und Feuchtigkeit, warum gerade die Biotonne als Kinderstube für Fliegenlarven auserkoren wird. In diesem Klima entwickeln sich die Kleinen prächtig und leben dabei praktisch in ihrer eigenen Nahrung. Daher empfiehlt es sich besonders im Sommer, die Feuchtigkeit in der Biotonne zu reduzieren und Fliegen den Zugang zu deinen Bioabfällen zu erschweren.

Tupperdose mit in Zeitungspapier eingepacktem Biomüll liegt auf dem Rand einer Biotonne

Erste Schritte, um Madenbefall vorzubeugen

Bereits in der Küche kannst du so gut es geht verhindern, dass Fliegen ihre Eier auf deinen Küchenabfällen ablegen. Im Sommer sammelst du die Küchenabfälle am Besten in verschließbaren Sammelbehältern und entleerst diese möglichst täglich in deiner Biotonne. Wickle nasse, faulende oder arg stinkende Abfälle in ein wenig (!) Zeitungspapier ein, bevor du diese in die Biotonne gibst.

Alles für die Tonne: Kühl, trocken und ein wenig säuerlich.

Zerknülltes Zeitungspapier liegt in Biotonne

Auch die Tonne selbst sollte im Sommer grundsätzlich stets geschlossen bleiben. Feuchtigkeit hin und her: Auch durch „nur spaltbreit geöffnete“ Tonnendeckel gelangen Fliegen zur Eiablage hinein. Öffne den Tonnendeckel daher nur bei Zugabe deiner Küchen- und Gartenabfälle und achte darauf, dass der Tonnendeckel wirklich richtig schließt. Für zusätzliche Dichtheit sorgen auch spezielle Dichtungsgummis oder Madendeckel für Biotonnen.

Wichtig: Entferne diese zusätzlichen Dichtungen bevor Du die Tonne zur Leerung bereitstellst. Unsere Müllwerker sollen möglichst flott und hindernisarm arbeiten können.

 

Nach der Leerung

Fülle direkt nach der Leerung eine Lage geknülltes Zeitungspapier in deine Tonne. Verwende allerdings bitte kein Hochglanzpapier aus Magazinen. Die Tageszeitung und kostenlose Regionalzeitungen eignen sich wunderbar für die Tonne. Küchenpapier ist auch erlaubt, aber eignet sich aus ökologischen und finanziellen Gründen nicht dafür, es massenhaft für die Entsorgung von Biogut zu verwenden.

Wenn möglich, hilft es auch, die Tonne nach der Leerung mit ausreichend Wasser auszuspülen. Einige Abfallwirtschaften bieten sogar einen Spülservice an. Frag doch einmal nach.

 

Der Standort

Hast du Einfluss auf den Standort, wähle ein möglichst kühles, vor allem aber schattiges Plätzchen für deine Biotonne aus, denn Hitze fördert die Zersetzung und Verwesung. Im Schatten heizt deine Tonne nicht so sehr auf und die Abbauprozesse werden nicht auch noch beschleunigt.
Wichtig: Die Biotonne sollte auf keinen Fall in geschlossenen Räumen oder Garagen aufgestellt werden. Dort ist der Luftwechsel zu gering und es können sich Pilzsporen in der Raumluft ansammeln.

 

Grundsätzliches

Gras- und Grünschnitt sollte nach Möglichkeit etwas angetrocknet sein, bevor es in die Tonne kommt. Das ist in diesem Sommer in vielen Regionen Deutschlands leider nicht nötig, da vielerorts das Gras bereits vor dem Mähen vertrocknet ist. Für die nächsten Jahre kannst du dir diesen Trick aber schon einmal im Hinterkopf behalten.

Wenn du kannst, gib immer wieder eine Schicht „Strukturmaterial“ in die Biotonne, wie z.B. Strauchschnitt oder Holzeinstreu, aber gib auf keinen Fall mit Kot und Urin verschmutztes Einstreu sowie Katzenstreu in deine Biotonne.

Was, wenn die Made es sich doch gemütlich macht?

Waren die Maden doch nicht aufzuhalten, dann ist das hygienisch betrachtet erst einmal kein großes Dilemma. Maden sind grundsätzlich nichts Schlimmes, viele empfinden sie nur als eklig. Damit ein Madenbefall nicht dazu führt, dass im Sommer keine wertvollen Bioabfälle mehr in der Tonne landen, findest du hier ein paar Ideen, wie du den Maden in der Tonne den Garaus machst.

  • Binde die Feuchtigkeit in der Tonne. Gib z.B. Algenkalk oder Gesteinsmehl in die Biotonne. (Im Gartenfachhandel oder Baumarkt erhältlich)
  • Alternativ streiche den inneren und oberen Tonnenrand mit Essigwasser oder reinem Essig ein. Das können die Maden auch nicht leiden.
  • Wenn du keinen Ekel verspürst, verkaufe die Larven. Sie sind für eine Vielzahl von Reptilien, Fischen und Raubinsekten begehrte Nahrung und werden von Tierhaltern sicher gern abgenommen. Auch heimische Vögel lieben dieses „Lebendfutter“ und bedienen sich auch gern direkt aus der Tonne an den Maden. Um allerdings keine ungebetenen Gäste, wie Marder oder Ratten anzulocken, lass die von Maden bevölkerte Tonne nur 1-2 Stunden am frühen Morgen offen stehen und verschließe sie dann wieder dicht. Dann kommen auch keine neuen Fliegeneier hinzu.
  • Wenn Du die Möglichkeit hast, spül die Tonne nach jeder Leerung gründlich aus, um auch die hängengebliebenen Larven und Eier zu entfernen.

Wir bitten dich auf chemische Produkte bei der Madenbekämpfung zu verzichten. Viele dieser Mittel wirken nicht nur toxisch auf die unliebsamen Maden, sondern sind auch eine potentielle Gefahr für Mensch und Tier. Und auch das Gift landet dann unweigerlich auch im Kompost.

Weitere nützliche Tipps für den Umgang mit deinem Biomüll und deiner Biotonne findest du in unseren Blogbeiträgen zur Biotonne im Herbstim Winter und im Frühjahr

 

Mach mit und sei #wirfuerbio – Denn Biomüll kann mehr!