Stift Tilbeck konfektioniert 50.000 Papiertüten für die Aktion #WIRFUERBIO im Kreis Coesfeld

16. Oktober 2019 / Lesedauer 2 Minuten

In der Werkstatt in Nottuln übergeben Dietmar Rudolf und Thomas Hüser (3. und. 4. v. l.) die verpackten Tüten an Ursula Kleine Vorholt (Prokuristin WBC) und Pressesprecher Matthias Bücker

Kostenlose Ausgabe der Tüten in den Rathäusern

50.000 Papiertüten zum Sammeln von Bioabfällen in Bündeln a 5 Stück mit einer Banderole zu versehen – das haben die Mitarbeiter der Werkstatt von Stift Tilbeck in den letzten Wochen für die Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH (WBC) erledigt. Stellvertretend übergaben jetzt Dietmar Rudolph und Thomas Hüser die entsprechenden Pakete an deren Prokuristin Ursula Kleine Vorholt und Pressesprecher Matthias Bücker, von denen sie dann umgehend an die Städte und Gemeinden im Kreis Coesfeld weitergeleitet wurden. Dort sind die Tüten ab Montag in den Rathäusern kostenlos erhältlich – jedoch nur in haushaltsüblichen Mengen und solange der Vorrat reicht. Ursula Kleine Vorholt: „Wir möchten mit dieser Aktion eine Alternative zur Verwendung von Plastiktüten und auch so genannten biologisch abbaubaren Folienbeuten in den Fokus rücken.“

Im Rahmen der im Januar offiziell gestarteten Aktion ist diese eine Maßnahme von zahlreichen, mit denen die Bürgerinnen und Bürger über die richtige Befüllung der Biotonnen – sprich, was hineindarf und was nicht – informiert werden sollen. Und das fängt schon beim Sammeln der Abfälle in der Küche an. „Bioabfälle werden oft zusammen mit dem Beutel, in dem sie gesammelt worden sind, in die Biotonne gegeben. Das ist für die Kompostierung ein großes Problem“, stellt Matthias Bücker, der auch für die Verwertung zuständig ist, fest. „Plastiktüten bestehen meist – salopp gesagt – aus Erdöl und benötigen viele Jahre, um sich zu zersetzen. Der Vergärungs- und Kompostierungsprozess in den Kompostierungsanlagen ist hierfür viel zu kurz. Sofern sie nicht zuvor aussortiert wurden, landen sie kleingeschreddert im fertigen Kompost und damit im Garten oder auf dem Feld. Auch „kompostierbare Plastiktüten“ dürfen einen Anteil „Erdöl“ enthalten, der aber grundsätzlich biologisch abbaubar sein muss. Innerhalb des Vergärungs- und Kompostierungsprozesses werden aber auch die kompostierbaren Beutel nicht vollständig biologisch abgebaut.“ Für saubere Komposterde und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie erklärt die WBC die Biotonne daher zur „plastikfreien Zone“. Logischerweise gilt das auch für verpackte Lebensmittel, wie Kartoffeln und Zwiebeln im Netz oder Wurst in der Folie.

Alternativen zu den Kunststoffbeuteln sind eben Papiertüten. Diese und auch Zeitungspapier, in die Bioabfälle eingewickelt werden können, sind wie bisher erlaubt. Papiertüten sind kompostierbar und zersetzen sich vollständig in den Kompostierungsanlagen. Am besten sind Papiertüten geeignet, die zu 100 % aus Altpapier bestehen. Und wenn die kostenlosen Papiertüten vergriffen sind, verweist Ursula Kleine Vorholt auf den Einzelhandel und Drogeriemärkte, in denen diese auch für kleines Geld zu haben sind. Insgesamt wünscht sie sich, dass der Handel die biologisch abbaubaren Folienbeutel ganz aus dem Sortiment nimmt – was passieren wird, wenn sie keiner mehr kauft.

  • Autor:
    Ursula Kleine Vorholt
  • Bildnachweise:
    WBC