Daseinsvorsorge Hand in Hand

28. Juni 2021 / Lesedauer 3 Minuten

Den Tag der Daseinsvorsorge am 23. Juni nahmen die Entsorgungsgesellschaften der Kreise Gütersloh und Warendorf, GEG und AWG, zum Anlass, um auf ein drängendes Problem hinzuweisen: Störstoffe im Bioabfall. Dabei wäre die Lösung ganz einfach, nämlich Abfälle gut getrennt zu entsorgen.

Selbstverständlich für die Bürger*innen da

Die Kommunalen Unternehmen und deren private Partner sorgen tagein tagaus für Dinge wie Trinkwasser, Strom oder Abfallentsorgung. „Im Alltag werden die Leistungen der Daseinsvorsorge oft als selbstverständlich wahrgenommen. Daseinsvorsorge funktioniert seit Jahrzehnten, bei Wind und Wetter, in der Stadt und auf dem Land – rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr: Darauf können sich die Menschen verlassen“, fasst Andreas Meschede, Abteilungsleiter Dienstleistungen im Unternehmensverbund, zusammen. Jetzt bitten AWG, Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf mbH, und GEG, Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh mbH, um die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger und haben daher den Blick hinter die Kulissen der Kompostierung ermöglicht. Denn trotz der höchst effizienten Technik, die sowohl im Kompostwerk Gütersloh als auch im Kompostwerk des Kreises Warendorf steckt, bleibt eines unerlässlich: Der Input muss stimmen.

Ute Lepper-Wiebusch, Betriebsleiterin Kompotec, zeigt einen Schnipsel: Das war einmal ein Blumentopf. Der Berg hinter ihr ist durchsetzt mit solchen Störstoffen und kann daher nur als Restabfall entsorgt werden – obwohl er rund 95 Prozent gute Organik enthält.
Georg Hellenkamp, Betriebsleiter Kompostwerk Warendorf, zeigt, was der Windsichter aus den Bioabfällen herausholt: Folien, Folien, Folien. Einfacher wäre es, wenn so etwas gar nicht in der Biotonne landen würde.

„Es ist möglich, aber mit den Jahren immer aufwändiger, die hohen Standards für die Kompostherstellung zu erfüllen, weil immer mehr Störstoffe in der Biotonne landen“, fasst Ute Lepper-Wiebusch, Betriebsleiterin eines Kompostwerks der Kompotec, zusammen. Mit Störstoffen meint sie dabei nicht nur die zahlreichen Plastiktüten, sondern auch Windeln, Glas, Kaffeekapseln, Q-Tipps sowie Dinge wie Altkleider, Schuhe oder schlicht Restabfall. „Bei den regelmäßigen Biotonnen-Aktionen bildet sich das immer wieder ab“, so Lepper-Wiebusch. Gerade wurden die Aktionen in Ennigerloh und Ostbevern abgeschlossen. „Wir machen das, um die Menschen zu sensibilisieren, ihren Abfall wieder besser zu trennen“, erklärt Rebecca Deppe, Projektleiterin bei AWG und GEG, und ergänzt: „Sehr viele Bürgerinnen und Bürger trennen Abfall richtig. Aber einige, die nicht auf Trennung achten, verunreinigen ganze Anlieferungen, die dann in den beiden Kompostwerken verarbeitet werden.“

Als kompostierbar beworbene Kaffeekapseln zersetzen sich während der Rotte nicht schnell genug. Die Überreste müssen aufwändig als Störstoff aussortiert und entsorgt werden.

Der Blick in die Annahmehalle des Kompostwerks in Ennigerloh macht das deutlich. In der Siebtrommel, einem der Schritte, um die Störstoffe auszuschleusen, sammeln sich allerlei Dinge, die gar nichts mit „bio“ zu tun haben. Betriebsleiter Georg Hellenkamp appelliert: „Bitte trennen Sie ihren Abfall richtig und werfen Sie nur Bioabfälle in Ihre Biotonne!“ Wenn alle mitmachen, ist das Mosaiksteinchen Bioabfallentsorgung in der Daseinsvorsorge besser zu erfüllen, und der Kreislauf Bioabfall – Kompostierung – Kompost – Nahrungsmittelerzeugung lässt sich weiterhin gut schließen. Die beiden Entsorgungsgesellschaften haben sich der Kampagne #wirfuerbio angeschlossen, um das Bewusstsein für gute Trennung weiter zu stärken.

Diesen Berg an Störstoffen hat die große Siebtrommel aus den Bioabfällen separiert. Das alles muss nun kostenintensiv entsorgt werden, denn im Kompost hat das nichts zu suchen. Einfacher wäre es, wenn so etwas gar nicht in der Biotonne landen würde.

Über den Tag der Daseinsvorsorge

Der Tag der Daseinsvorsorge findet jedes Jahr am 23. Juni statt. Deutschlandweit zeigen kommunale Unternehmen an diesem Tag ihre Leistungen der Daseinsvorsorge – von Energie- und Wasserversorgung, über Abwasser- und Abfallentsorgung bis hin zum Ausbau von Glasfaser. International ist der Tag als „Public Service Day“ bekannt und wird von den Vereinten Nationen ausgerufen. Der Tag der Daseinsvorsorge wird in Deutschland vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) koordiniert.

Informierten am Tag der Daseinsvorsorge über das Problem mit den Störstoffen im Bioabfall (v.l.): Ute Lepper-Wiebusch, Betriebsleiterin Kompotec, Georg Hellenkamp, Betriebsleiter Kompostwerk Warendorf, Rebecca Deppe, Projektleitung Biotonnen-Aktionen AWG/GEG und Andreas Meschede, Abteilungsleiter Dienstleistungen AWG/GEG.
  • Autor:
    AWG - Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf mbH
  • Bildnachweise:
    AWG - Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf mbH