Weniger Plastikmüll – Vier Tipps für den Alltag

Allgemein / 20. November 2021 / Lesedauer 4 Minuten

Wie können wir unseren Abfall reduzieren oder gar vermeiden? Was kann jeder Einzelne tun? Diesen Fragen geht die jährlich stattfindende Europäische Woche der Abfallvermeidung nach. In diesem Jahr findet sie vom 20.11 bis 28.11.2021 statt. Wir zeigen euch vier einfache Tipps, wir ihr Verpackungsmüll im Alltag reduzieren könnt.

Um unsere Abfallberge zu reduzieren, können wir Kleidung, Haushaltsgegenstände und Lebensmittel umweltfreundlicher verpacken, ordentlich entsorgen und wiederverwerten. Doch der beste Abfall bleibt der, der gar nicht erst entsteht. Abfallvermeidung kann Spaß machen. Wir zeigen euch anlässlich der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung, wie jeder von euch seine persönliche Abfallbilanz in Punkto Verpackungsmüll verbessern kann.

Das Motto der diesjährigen Aktionswoche lautet: „Wir gemeinsam für weniger Abfall – unsere Gemeinschaft für mehr Nachhaltigkeit!“

Durch den Verzicht auf Coffee-to-Go-Becher kann Abfall zum Beispiel vermieden werden. Das Einkaufen ist ein zentraler Punkt in Hinblick auf die Chancen zur Abfallvermeidung. Viele Dinge sind heute unnötigerweise in Plastik eingepackt und gerade das Recycling von Plastik steckt metaphorisch noch in den „Kinderschuhen“. Macht mit – für weniger Verpackungsmüll, für weniger Plastik, für unsere Umwelt. Mit unseren Tipps ist es ganz leicht und macht auch noch Spaß.

01: Nachfüllen statt neukaufen

Ist der Seifenspender leer, muss nicht direkt ein Neuer gekauft werden. Um den Verbrauch von Plastikverpackungen zu reduzieren, lassen sich für viele Reinigungsmittel oder Seifenspender Nachfüllpackungen kaufen. So kann die Plastikmenge der Originalverpackung eingespart werden.

Natürlich wird mit Nachfüllpackungen Plastikmüll nur reduziert und nicht komplett vermieden. Deswegen testen Drogeriemärkte in ausgewählten Städten seit einiger Zeit eine neue Strategie: Nachfüllstationen. An diesen Stationen können Kunden ihre leeren Wasch- oder Reinigungsmittelflaschen direkt selbst nachfüllen und sparen sich so den Zwischenschritt der Nachfüllpackungen.

02: Plastikfreie Alternativen zu Shampooflaschen und Co.

Noch besser als der Kauf von Nachfüllpackungen ist der komplette Verzicht auf in Plastik verpackte Produkte. Ein Stück feste Seife kann den Flüssigseifenspender ersetzen. Festes Shampoo und Duschseifen sind echte Alternativen zu herkömmlichen Haar- und Körperpflegeprodukten aus der Plastikflasche. Mittlerweile sind solche Produkte keine Rarität mehr, sondern ganz einfach in den meisten Drogerien zu bekommen.

Besonders problematisch sind übrigens schwarze Shampooverpackungen. Sie werden in den Sortieranlagen nicht erkannt und deshalb als Restabfall aussortiert und verbrannt. Das ist doppelt schlecht – für das Recycling im Allgemeinen und unsere Umwelt.

03: Plastikfrei einkaufen

Im Supermarkt sind dir sicher schon oft Tomaten, Trauben oder Pilze eingeschweißt in Plastikverpackungen begegnet. Um auf Plastik zu verzichten, solltest du solche Verpackungen meiden. Doch oft ist es gar nicht so einfach, loses Obst oder Gemüse plastikfrei einzukaufen. Man denke in diesem Zusammenhang an Bioprodukte, die mit Hilfe von Plastikverpackungen als solche erkennbar gemacht werden. Die eingeschweißte Bio-Gurke ist hier nur eine dieser Erscheinungen.

Beim Kauf von größeren Mengen sorgen lose Produkte für Chaos im Einkaufswagen oder beim Abwiegen an der Kasse. Abhilfe schaffen da wiederverwendbaren Obst- und Gemüsenetze aus umweltfreundlicher Baumwolle. Diese Obst- und Gemüsebeutel aus Baumwolle bekommst du mittlerweile bei vielen Anbietern.

Auch bei #wirfuerbio bieten wir solche Netze in unserem Online-Shop an. So kannst du deinen Einkauf sicher transportieren – und das ganz ohne Plastik.

Tipp 04: Kräuter selbst ziehen

Frische Kräuter verfeinern jedes Essen und zudem auch noch richtig gesund. Im Supermarkt werden sie aber meist nur einzeln in Plastik abgepackt oder im Plastikblumentopf verkauft. Das muss nicht sein, denn seine Kräuter kann man auch ganz einfach selbst ziehen. Die Aufzucht gelingt am besten an einem schön sonnigen Standort auf dem Fensterbett oder – falls vorhanden ­ auf Terrasse, Garten oder Balkon. Besonders pflegeleicht für die Aufzucht am Fenster sind Kresse, Basilikum, Dill, Petersilie, Schnittlauch und Thymian. Mit diesen Kräutern klappt die Kräuterzucht auch ganz ohne grünen Daumen.

Du siehst: Der Verzicht auf Verpackungsmüll aus Plastik ist gar nicht so schwer. Als Konsument hast du die Wahl und kannst dich aktiv gegen den Plastikkonsum und für weniger Abfall in deinem Alltag einsetzen. Doch warum ist es überhaupt so wichtig, dass wir unseren Plastikverbrauch reduzieren?

Problemfall Plastik

Plastik ist stabil, haltbar und lässt sich in fast jede erdenkliche Form bringen. Das klingt erstmal nach einem sehr praktischen Material. Doch leider bringt Plastik auch große Nachteile für uns und unsere Umwelt mit sich. Zum einen wird es aus Erdöl hergestellt, einem fossilen Rohstoff. Einmal produziert, lässt es sich nur sehr schlecht wieder recyceln und kann in den meisten Fällen nach der Entsorgung nur noch verbrannt werden. Ein großes Problem stellt auch die Haltbarkeit dar, denn Plastik verschwindet nicht einfach von allein wieder. Viele Wegwerfprodukte aus Plastik landen in der Umwelt und verschmutzen dort die Natur und belasten die Tierwelt. Früher oder später zersetzen sich all die Plastikprodukte – durch Reibung, UV-Strahlung oder Wärme – in kleinste Plastikpartikel. Dieses sogenannte Mikroplastik verbreitet sich rasend schnell. Über das Grundwasser gelangen die Partikel in die Gewässer. Kleinste Meereslebewesen, auch Plankton genannt, filtern bei der Nahrungsaufnahme das Wasser und nehmen so Mikroplastik mit ihren Körpern auf. Dieses Plankton wird von Fischen gefressen, die wiederum auf unseren Tellern landen – und damit ist Mikroplastik längst in unserer Nahrungskette angekommen.

Kein Plastik in die Biotonne

Es ist also wirklich wichtig darauf zu achten, dass kein weiteres Plastik in unsere Umwelt gelangt. Deshalb heißt es bei #wirfuerbio: Kein Plastik in die Biotonne! Störstoffe, wie Plastik oder kompostierbare Plastiktüten, haben in der Biotonne nichts zu suchen. Sie stören nicht nur den Herstellungsprozess von Biokompost, sondern landen im schlimmsten Fall im fertigen Kompost und damit in der Umwelt. Landwirte nutzen den aus unseren Bioabfällen hergestellten Kompost auf ihren Feldern zum Anbau von neuen Lebensmitteln. Eigentlich eine super Sache – aber nur wenn der benutzte Kompost auch frei von Störstoffen ist. Also macht mit und haltet eure Biotonnen sauber!