Immer öfter und in viel zu großen Mengen finden sich im pfälzer Bioabfall Plastiktüten. Die etwa 60.000 Tonnen Bioabfall aus der Pfalz werden bei der Zentralen Abfallwirtschaft in Kaiserslautern in Bioenergie und Kompost umgewandelt. Trotz modernster Technik ist es nicht möglich, alle Störstoffe aus dem Kompost zu entfernen. Zur Entfernung von Störstoffen – allen voran kleinen Plastikteilen und holzigen Anteilen – setzt die ZAK – Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern auf immer feinere Siebe. Die immer enger werdenden Maschen haben aber ein Problem: Je feiner das Sieb, desto weniger Kompost bleibt am Ende übrig. Zudem wird modernste Röntgentechnik eingesetzt, um beispielsweise Glas aus dem Kompost zu entfernen.
Die kommunalen Betriebe aus der Pfalz wollen nun die Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen bewegen und setzen auf #wirfuerbio. „In den meisten Regionen Deutschlands hat #wirfuerbio bereits große Erfolge erzielt. Das Thema Plastik im Bioabfall ist im Bewusstsein der Menschen angekommen. Vielen ist klar, dass Mülltrennung aktiver Umweltschutz ist“, betont Jan Deubig, Vorstand der ZAK.
- Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Alzey-Worms
- Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Bad Dürkheim
- Eigen- und Wirtschaftsbetrieb Frankenthal
- Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Rhein-Pfalz-Kreises
- Eigenbetrieb Stadtentsorgung Neustadt an der Weinstraße
- Entsorgungs- und Baubetrieb AöR der Stadt Worms
- Entsorgungsbetriebe Speyer
- Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen
- Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern
Die
Die Betriebe starten mit #wirfuerbio gemeinsam, um mehr Durchschlagskraft zu erzielen. „Je sauberer der Bioabfall in unserer Biotonne landet, desto hochwertiger ist der Biokompost für die Landwirtschaft. Wir wollen störstofffreien Bioabfall und funktionierende Anlagen für mehr Bioenergie und saubere Komposterde. Dafür brauchen wir die Hilfe unserer Bürgerinnen und Bürger, denn ohne sie geht es nicht“, so Klaus Pabst vom Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Bad Dürkheim.
Mit Hilfe von Tonnenaufklebern, Fahrzeugbranding, Radiospots und Kinospots soll die Botschaft „Kein Plastik in die Biotonne“ in der Pfalz stetig präsent sein. Über aktive Social Media Arbeit möchten die Entsorgungsunternehmen Tipps und Tricks zur richtigen Mülltrennung geben. Die Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit soll mit der Kampagne #wirfuerbio moderner werden.
In einer kleinen Vortragsrunde am 5. Oktober 2021 haben Jan Deubig, Vorstand ZAK, Andrea Buchloh-Adler, Werkleiterin der Stadtbildpflege Kaiserslautern und die Gemüsebäuerinnen von Fräulein Lenz die Bedeutung von sauberen Bioabfall für den Klimaschutz erläutert. Jens Ohde, Geschäftsführer GAB Umwelt Service und Initiator der Kampagne, und Tanja Schweitzer, Geschäftsführerin schweitzer media und Kampagnenführung #wirfuerbio, stellten zudem die deutschlandweite Kampagne #wirfuerbio für alle Anwesenden vor. Diese Veranstaltung markiert den Start von #wirfuerbio in Rheinland-Pfalz.
Anne Spiegel ist Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten in Rheinland-Pfalz und unterstütz fortan die #wirfuerbio-Kampagne als Schirmherrin. Damit reiht sie sich ein in die Reihe der Schirmherrinnen und Schirmherren aus den weiteren Bundesländern. Das sind Ursula Heinen-Esser aus Nordrhein-Westfalen, Priska Hinz aus Hessen, Jens Kerstan aus Hamburg, Olaf Lies aus Niedersachsen und Jan Philipp Albrecht aus Schleswig-Holstein.
Neben der erfolgreichen Reduktion von Störstoffen ist die Verbreitung der Kampagne der größte Erfolg von #wirfuerbio. 2017 hatten acht Abfallwirtschaftsbetriebe aus Schleswig-Holstein und Hamburg beschlossen, ihre Intention für eine bessere Bioabfallqualität zu bündeln. Im April 2018 starteten schlussendlich 23 Betriebe in Norddeutschland in die Kampagne. Mit dem Beitritt von rund einem Drittel aller Abfallwirtschaftsbetriebe des Bundeslandes Rheinland-Pfalz hat #wirfuerbio heute mehr als 70 Teilnehmer in ganz Deutschland und ist in fast allen Bundesländern vertreten. Erstmals arbeiten kommunale Entsorgungsbetriebe gemeinsam im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Damit ist #wirfuerbio die erfolgreichste Gemeinschaftskampagne kommunaler Abfallwirtschaftsbetriebe.
Neben den Entsorgungsbetrieben aus der Pfalz haben sich in 2021 folgende Betriebe der Kampagne angeschlossen:
- Die AVEA aus Leverkusen,
- die Stadt Delmenhorst,
- der Abfallwirtschaftsverband Lippe und
- die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna (GWA).