EU-Parlament spricht sich für Verbot von Einwegplastik aus

Info / 27. Oktober 2018 / Lesedauer 2 Minuten

Grafik mit durchgestrichener Plastiktüte

Im Rahmen eines neuen Gesetzes will die EU dem Plastikmüll den Kampf ansagen und nun drastischer die Ursachen von Plastikmüll bekämpfen. Doch was beinhaltet das neue Gesetz konkret und welchen tatsächlichen Einfluss, werden die neue Regelungen auf die Entstehung von Plastikmüll haben? All das und auch was Kritiker zu dem neuen Gesetzentwurf sagen, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Kampf gegen Plastik: Wer muss gehen?

Jeder der gerne seine Getränke mit Strohhalmen trinkt oder beim Grillen mit Freunden gerne auf Plastikbesteck zurückgreift, muss darauf ab 2021 voraussichtlich verzichten. Auch wer bei Starbucks seinen Kaffee schnell mit einem der Rührstäbchen umrühren möchte, wird ab 2021 lange nach diesen suchen müssen. Zusätzlich dazu werden auch dünne Plastiktüten, Wattestäbchen, Luftballonstäbe und Produkte aus aufgeschäumten Kunststoffen oder sich selbst zersetzbares Plastik verboten. Ein weiterer Baustein des Entwurfs ist, dass bis 2025 90 Prozent aller Plastikflaschen in den EU- Länder recycelt werden müssen. Schlechte Nachrichten auch für alle die plastikhaltige Zigarettenfilter benutzen, denn diese sollen bis 2030 um 80 Prozent reduziert werden.

Generell widmet sich der Gesetzesentwurf hauptsächlich der Bekämpfung von Einwegprodukten aus Plastik. Diese haben einen großen Anteil an den jährlichen 26 Millionen Tonnen Plastikmüll.

Was bedeutet das Verbot konkret?

Welchen Beitrag kann dieses Gesetz leisten im Kampf gegen Plastikmüll? Das Gesetz ist natürlich ein guter Ansatz, auch wenn dieser einige Jahre zu spät kommt. Die EU- Kommission ist der Meinung, dass es genug Alternativen zu den herkömmlichen Plastikvarianten gibt, womit sie auch recht hat, nur war das auch schon Jahre früher bekannt. Das Hauptproblem welches viele Kritiker beim Gesetzesentwurf sehen ist, dass der Begriff „Einwegplastik“ nicht breit genug gefächert ist. Dadurch entstehen viele Möglichkeiten und sogenannte „Schlupflöcher“. In der Theorie können Produzenten bestimmte Einwegprodukte als Mehrwegprodukte kennzeichnen und so das Gesetz umgehen. Trotzdem darf man zumindest hoffen, dass das Gesetz Wirkung zeigt und die Menge an Plastikmüll reduziert wird. Bis das Gesetz 2021 in Kraft tritt vergehen noch mindestens 2 Jahre Zeit, die wir im Kampf gegen die Verschmutzung durch Plastikmüll eigentlich nicht haben. Deswegen gilt bis dahin auch das Gebot der Eigeninitiative. Wir können bereits jetzt jeden Tag Veränderungen einleiten, die es ermöglichen, dass das Ziel von weniger Plastikmüll in greifbare Nähe rückt.

Das Gesetz zum Verbot von bestimmten Einwegprodukten aus Plastik bleibt trotzdem eine Notwendigkeit, weil zu viele wirtschaftliche Interesse davon abhängen als, dass es zu einem selbstständigen Umdenken der Wirtschaft kommen könnte. Der ökonomische Profit rückt so, erstmals auch international vor dem Gesetz, in den Hintergrund und die Umwelt erhält den Vortritt.

Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch ein vorsichtiger.
#wirfuerbio – für weniger Plastik (im Bioabfall).

Ciao Wattestäbchen und Strohhalme!