Eine Nikolaus-Aktion der anderen Art

Info / 08. Dezember 2018 / Lesedauer 2 Minuten

Front eines mehrgeschossigen Wohnhauses

Am Nikolaustag haben sich die Müllwerker des WZV nicht nur mit dem Inhalt ihres Stiefels, sondern auch mit dem Inhalt der Bioabfallbehälter im Wulfskamp in Kaltenkirchen beschäftigt. Diese Straße wurde als Testgebiet für ein Forschungsprojekt im Rahmen von #wirfuerbio ausgewählt. Die zentrale Frage: Wie steht es um die Bioabfallqualität im Mehrgeschosswohnungsbau?

WZV mit Bauverein Kaltenkirchen gegen Plastik im Biomüll

Dr.-Ing. Julia Hobohm, Bereichsleitung Abfallwirtschaft bei WZV, hat gemeinsam mit ihrem Team festgestellt, dass das Trennverhalten im mehrgeschossigen Wohnungsbau besonders viel Optimierungspotential aufweist. Darauf angesprochen, ob Interesse an einer gemeinsamen Aktion besteht, war auch der Bauverein Kaltenkirchen eG gleich dabei. Und so rückte um 10:00 Uhr ein extra eingesetztes Abfallsammelfahrzeug des WZV im Wulfskamp an, um die vorher bereits inspizierten Bioabfallbehälter zu leeren. Erwartungsgemäß fanden sich viele Plastikverpackungen und Müllbeutel aus Plastik in den Tonnen. Eine genaue Analyse des gesammelten Bioabfalls fand im Anschluss auf dem Recyclinghof in Schmalfeld statt.

 

Männer hinter Abfall greifender Baggerkralle

Problematik Plastiktüte: die Biotonne im Geschosswohnungsbau

Julia Hobohm: „Unsere gesammelten Bioabfälle aus dem Kreisgebiet gehen zur Bioabfallverwertungsanlage in Neumünster. Zwischen 3-5 % Fremdstoffe befinden sich nach dortigen Erhebungen in den Anlieferungen. Auf die gesamte Sammelmenge von rund 26.000 to/Jahr kommt da so einiges zusammen!“ In den vergangenen Monaten wurden bereits kompostierbare Papiertüten in Supermärkten verteilt und intensive Beratung über die Problematik von Plastik im Bioabfall durchgeführt.

Gefüllte Plastiktüten in Biotonne

Wie geht es weiter?

Während die Kunden mit Postern und Postwurfsendungen über die Aktion informiert und über korrekte Abfalltrennung beraten werden, wird der Bioabfall aus dem Wulfskamp in den nächsten Monaten regelmäßig inspiziert. Im März soll dann eine weitere separate Sammlung mit anschließender Analyse folgen. Holger Kraski, beim WZV unter anderem in der Abfallberatung tätig, ist sich sicher, dass die Kundinnen und Kunden sich zu besserer Abfalltrennung motivieren lassen. „Wir möchten aufklären, nicht erziehen“.

Wir sind gespannt auf das Ergebnis der beiden Analysen.

  • Autor:
    Tanja Schweitzer // Redaktion #wirfuerbio
  • Bildnachweise:
    Titelbild, Mehrfamilienhaus: Norbert Levajsics, unsplash | Recyclinghof Schmalfeld Bioabfälle mit Tüten: WZV | Biotonneninhalt Biomüll in Plastiktüten: WZV