Bioabfall: Das ändert sich ab dem 1. Mai

Aktuelles / 30. April 2025 / Lesedauer 3 Minuten

Sauber getrennter Bioabfall in der Biotonne

Stell dir vor: Du trennst deinen Biomüll wie immer – aber plötzlich wird er nicht mehr angenommen. Klingt nach Zukunftsmusik? Ist ab dem 1. Mai 2025 Realität. Aber keine Sorge: Es geht erstmal nicht um dich direkt, sondern um die Entsorgungsbetriebe. Dennoch hat das Ganze auch Folgen für uns alle. Welche das sind zeigen wir in diesem Beitrag.

Was genau passiert?

Die neue Bioabfallverordnung (BioAbfV) tritt am 01.05.2025 in Kraft – und sie bringt klare Regeln mit sich:

  • Nur noch 3 % Störstoffe (also Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metall) dürfen gewichtstechnisch im gesammelten Bioabfall enthalten sein.
  • Und noch schärfer: Plastik darf nur maximal 1 % ausmachen.

 

Klingt streng? Ist es auch – aber mit gutem Grund. Denn unser Bioabfall landet in Kompostierungsanlagen, die daraus fruchtbare Erde und Bioenergie machen. Je weniger Störstoffe drin sind, desto besser für Umwelt und Landwirtschaft.

Wer ist betroffen?

Zunächst nur die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsbetriebe – also die, die unsere Bioabfälle einsammeln und bei Verwertungsanlagen abliefern. Diese Anlagen sind ab Mai verpflichtet, die Störstoffe zu kontrollieren. Und jetzt kommt’s: Wird der Grenzwert überschritten, müssen sie den Bioabfall ablehnen. Kein Kompost. Keine Bioenergie. Stattdessen: Restmüllverbrennung.

Und was bedeutet das für uns alle?

Je mehr Störstoffe im Biomüll landen, desto häufiger wird er als Restmüll entsorgt. Das führt zu höheren Entsorgungskosten – und diese Kosten werden am Ende über die Müllgebühren an uns alle weitergegeben. Das bedeutet: Wenn wir schlechter trennen, wird es für alle teurer.

Warum Bioabfall im Restmüll nicht nur teuer, sondern auch ökologisch unsinnig ist

Wenn in der Biotonne zu viele Störstoffe landen – also Plastik, Glas, Metall oder andere Fremdmaterialien – darf dieser Abfall ab dem 1. Mai 2025 nicht mehr wie gewohnt in der Kompostierungs- oder Vergärungsanlage verarbeitet werden. Stattdessen wird er als Restmüll eingestuft – und landet in der Müllverbrennungsanlage. Das klingt zunächst nach einer simplen Umleitung. Aber in Wahrheit ist das ein ökologisches und wirtschaftliches Problem. Er wird lediglich thermisch verwertet, also verbrannt.

Doch genau hier liegt das Problem: Bioabfall eignet sich extrem schlecht für die Verbrennung. Er besteht zu einem großen Teil aus Wasser, ist schwer entzündlich und hat einen niedrigen Heizwert. Das bedeutet: Um Bioabfälle überhaupt verbrennen zu können, muss zusätzlich Energie aufgewendet werden – etwa durch das Beimischen fossiler Brennstoffe oder durch einen höheren technischen Aufwand in der Anlage. Das ist ineffizient und alles andere als umweltfreundlich.

Zum Vergleich: Plastik, Papier oder Holzabfälle brennen fast von selbst und liefern dabei noch Energie. Bioabfall hingegen bremst den Verbrennungsprozess – und sorgt dadurch für höhere Betriebskosten. Diese Mehrkosten werden von den Entsorgungsbetrieben getragen – und landen am Ende auf den Müllgebühren, die wir alle zahlen.

Und dabei wird etwas zerstört, das eigentlich extrem wertvoll ist: Aus Bioabfall lässt sich Kompost für die Landwirtschaft und Biogas zur Energiegewinnung herstellen. Wird dieser Stoff stattdessen verbrannt, gehen diese Ressourcen verloren – und es entstehen unnötige CO₂-Emissionen.

Warum es sich lohnt, sauber zu trennen

Die Restmülltonne ist die teuerste Tonne von allen. Und aktuell landen dort immer noch rund 40 % Bioabfälle, die da gar nichts zu suchen haben. Nur aus dem Biomüll, der in der Biotonne landet, kann Kompost und Energie entstehen. Der Kompost sorgt auf den landwirtschaftlichen Flächen dafür, dass neue Pflanzen und damit neuer Biomüll entsteht. Ein perfekter Kreislauf, der nur funktioniert, wenn

  • Der Biomüll ohne Störstoffe gesammelt wird und
  • In der Biotonne landet.

Fazit: Schlecht getrennt heißt teuer entsorgt

Wenn wir unsere Biotonnen falsch befüllen, geht nicht nur ein wertvoller Rohstoff verloren – es wird auch unnötig viel Energie verschwendet, und wir alle zahlen drauf. Dabei könnte aus unseren Küchenabfällen viel Gutes entstehen: Kompost für unsere Böden oder Biogas für erneuerbare Energie.

Also: Bio gehört in die Biotonne. Und nur Bio. Sauber getrennt ist doppelt gewonnen – für Klima, Kreislauf und Konto.