Danke für 5 Jahre #wirfuerbio

Aktuelles / 24. April 2023 / Lesedauer 4 Minuten

Draufsicht auf zwei Kinder, welche ein Schild in Form einer Sprechblase halten, auf dem #wirfuerbio drauf steht.

Mit #wirfuerbio kämpfen mehr als 75 kommunale Betriebe für mehr Bioabfallqualität, für sauberen Kompost und letztendlich für den Klimaschutz. Alles begann am 23. April 2018 in Norddeutschland. Die Erfolgskampagne wird fünf Jahre alt und wir blicken zurück auf fünf wunderbare Jahre #wirfuerbio.

Alles begann 2017 im Norden

Im Jahr 2017 haben 8 Abfallwirtschaftsbetriebe aus Hamburg und Schleswig-Holstein beschlossen, ihre Kräfte für eine bessere Bioabfallqualität zu bündeln. Hintergrund waren die steigenden Anforderungen an das Produkt Kompost. Es sollte ein gütegesichertes Qualitätsprodukt bleiben und langfristig als Humusdünger in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Deshalb wollte man eine Kampagne auf den Weg bringen, die den Input der Bioabfallverwertungsanlagen verbessert. Input bedeutet in diesem Fall der Inhalt der Biotonnen. Dabei ging es vor allem um den Störstoff Plastik bzw. die herkömmliche Plastiktüte.

Im April 2018 starteten 23 Betriebe in Norddeutschland mit Radio-Spots und Videos in die Kampagne. Heute sind mehr als 75 Betriebe dabei, und #wirfuerbio ist damit in fast allen Bundesländern vertreten. Das macht #wirfuerbio zur erfolgreichsten Gemeinschaftskampagne kommunaler Abfallwirtschaftsbetriebe.

Seit 2022 wird die Kampagne vom Verein wirfuerbio e.V. getragen.

Erfolge der Kampagne

Wir setzen mit mehr als 75 Abfallwirtschaftsbetrieben ein Zeichen. Ein Zeichen gegen Plastik in der Biotonne und ein Zeichen für den Klimaschutz. Die Kampagne hat Auszeichnungen und Preise erhalten, unter anderem den VKU-Innovationspreis. Aber der größte Erfolg ist und bleibt die Reduktion der Störstoffe. Nur wenn Bioabfall sortenrein in den Haushalten getrennt wird, kann daraus saubere Komposterde entstehen.

Störstoffreduktion mit #wirfuerbio in Lübeck

Langzeitbelichtung vom Verkehr vor dem Lübecker Holstentor im Hintergrund, im Vordergrund eine Bushaltestelle mit einem #wirfuerbio Kampagnenplakat.

Die Entsorgungsbetriebe Lübeck gehören zu den Gründungsmitgliedern und haben ganz Lübeck eingenommen. In Lübeck hat die Kampagnenarbeit zu einer Reduktion von 55 Prozent der Störstoffe geführt. 2012 betrug der Störstoffanteil in der Hansestadt noch 2,9 Prozent. In der Bioabfallanalyse von 2020 waren nur noch 1,3 Prozent Störstoffe enthalten. Das Gründungsmitglied erhielt für seine vorbildliche Kommunikationsarbeit den Marketingpreis Platzhirsch 2020 und konnte sich damit gegen Mercedes durchsetzen.

 

Wir nehmen Menschen mit

Eine Hand hält ein Smartphone mit einem Posting von #wirfuerbio auf Instagram mit der Aufschrift „Sind kompostierbare Biobeutel eine Mogelpackung?“

Wir erreichen Menschen durch crossmediale Kommunikation auf allen Ebenen. #wirfuerbio verbietet nicht, #wirfuerbio gibt sinnvolle Tipps und Tricks.

Es gibt kostenlose Tonnenaufkleber und Papiertüten für Bürger*innen, Aktionen im öffentlichen Raum, Aufklärungsfilme, Werbespots und natürlich die Hauptmotive der Kampagne, die die Botschaft „Kein Plastik in die Biotonne“ kommunizieren.

Alle Materialien sprechen die Sprache der „normalen Menschen“, also die Sprache derjenigen, die keine Experten der Abfallwirtschaft sind.

Auf unseren Social Media Kanälen geben wir sinnvolle Tipps und Tricks zum Thema Biomüll, liefern Expertenwissen in verständlicher Sprache und auch manchmal eine große Portion Spaß.

 

Umweltbildung mit #wirfuerbio

Die #wirfuerbio Abfallbox und das #wirfuerbio Sortierspiel auf weißem Hintergrund

#wirfuerbio möchte Menschen aller Altersklassen erreichen. Gerade bei den Jüngsten unserer Gesellschaft sehen wir großes Potenzial. In 2022 haben wir uns ganz bewusst für die Entwicklung von spielerischen Umweltbildungsmaßnahmen entschieden.

 

Das #wirfuerbio Sortierspiel

Es gibt zahlreiche Spiele für Kinder auf dem Smartphone. Nur wenige vermitteln Wissen. Und noch weniger befassen sich mit Mülltrennung. In welche Tonne gehört ein Kassenzettel? Ein leerer Joghurtbecher, die alte Zeitung, Eierschalen? Aus all diesen Dingen kann Neues entstehen, wenn es in der richtigen Tonne landet. Bio? Verpackung? Papier oder Restmüll? Was gehört wohin?

In unserer Spiele-App sortieren Kinder den Müll spielerisch. Waschbär Leo begleitet die Spieler*innen durch das Spiel. Sind die Behälter voll, klappen die Deckel zu und die Müllwerkerinnen und Müllwerker sind dran. Das bedeutet für unsere Spieler*innen Spaß beim Müllauto fahren und Mülltonnen einsammeln. Das Spiel ist kostenlos und in allen Stores verfügbar.

Die #wirfuerbio Abfallbox

Wir haben mit der #wirfuerbio Abfallbox eine außerschulische Lerneinheit für Kinder im Grundschulalter entwickelt, die die Themen Kreislaufwirtschaft, Abfallvermeidung und Mülltrennung erlebbar macht. In der Abfallbox nutzen wir bestehende Medienproduktionen von #wirfuerbio. Das schafft eine große Vielfalt in Sachen Methodik.

Mit Hilfe von sieben Lernstationen lernen die Kids, warum Mülltrennung wichtig ist und warum Plastik, Glas und anderer Müll nichts in der Biotonne verloren hat. Die Lerneinheit ist für jeden verfügbar und bringt Abwechslung in den Schulunterricht.

Aus Erfahrungen anderer lernen

Alle zwei Jahre veranstaltet #wirfuerbio den sogenannten Erfahrungsaustausch. Mitglieder berichten von den Erfahrungen einzelner Aktionen und geben ihre Erfahrungen preis. Es geht darum, zu netzwerken, voneinander zu lernen und #wirfuerbio gemeinsam zu gestalten. Die Bedürfnisse der Mitglieder und deren Herausforderungen stehen hier im Fokus. #wirfuerbio ist eine Kampagne von kommunalen Entsorgungsbetrieben für kommunale Entsorgungsbetriebe.

Hier geht’s zum Mini-Film des letzten Erfahrungsaustausches im Juni 2022:

Wie geht’s weiter mit #wirfuerbio?

Wir stehen noch immer vor Herausforderungen, denen wir im Verbund mit #wirfuerbio begegnen wollen. Wir wollen die Störstoffe in der Biotonne weiter reduzieren. Wir wollen uns aber auch mit der Restmülltonne beschäftigen. Noch immer ist die Restmülltonne in Deutschland mit etwa 30 bis 40 Prozent Biomüll befüllt (UBA, www.umweltbundesamt.de/deutschlands-restmuell).

Die Mitglieder von #wirfuerbio werden sich dieser Herausforderung stellen. Je mehr Biomüll aus der Restmülltonne in die Biotonne gelangt, desto höher die Energie- und Kompostproduktion. Wichtig ist dabei aber, dass der Biomüll frei von Störstoffen ist. Nur so kann hochwertiger Kompost entstehen, den wir in der Öko-Landwirtschaft so dringend brauchen.

Was jeder tun kann

Wir wollen gemeinsam mehr erreichen. Jeder einzelne kann durch das saubere Trennen von Biomüll einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Und jeder, der seine Mitmenschen überzeugt, es ihm nachzumachen, leistet einen noch größeren Beitrag.

Das könnt ihr tun:

Je mehr mitmachen, desto besser. Gemeinsam können wir mehr erreichen.

Kein Plastik in die Biotonne. Für uns und unser Klima.